Leserstimmen evolve 24

Zur Ausgabe 24 »Offene Heimat: Wie kann sie gelingen?«

Es lebe die evolve – schon wieder ein Thema, das mich sehr »berührt«!
»Heimat« liegt viel mehr im Feld von spirituellen als von geographischen Kategorien. Fast jeder geographische Ort kann diese innere Dichte von Heimat hervorrufen. Die allein maßgebliche Kategorie ist nicht der äußere Raum, sondern die »innere Qualität«, die durch ihn hindurchleuchtet. Es ist eine seelisch-kulturelle Qualität. Sie meint viel mehr den (meta-physischen!) »GRUND«, aus dem der ganze Kosmos hervorkeimt, als die objektartige Realität, in der sich dieses heimelige (!) Daheimsein beseelt und verkörpert! Heimat und Liebe sind zwei enge Verwandte. Beide kann man nicht kaufen, wohl aber spüren und hüten und pflegen.
»Heimat« meint letztlich keine geographisch-objektbezogene Qualität, sondern eine seelische, ontologische, mit dem Spirituellen mehr als mit dem Raum verwandte Dimension. Beide Fragen, die nach der Heimat und die nach der Seele sind gleichsam Kinder ein und derselben höheren Ordnung: nämlich der dimensionalen ZEIT, die nicht ist, sondern geschieht.
 
Karlheinz Gernbacher, Schwabachevolve 24