Leserstimmen zu evolve 05

Übrigens ist das neue Heft evolve wieder herausragend in der Landschaft mittelmäßiger Medien. Besonders das Interview mit Tenzin Palmo und ihre intelligenten Antworten haben mir sehr gut gefallen, ebenso der Beitrag über den Umgang mit Schmerz. Die Illustrationen von Franca Bortot sind sensationell. Weiter viel Glück mit dem Magazin. Ein Artikel in der ZEIT über den neuen Trend zu Wohlfühlzeitschriften, die für Weltflucht stehen, hat mich sehr ernüchtert. Umso mehr freue ich mich über eine anspruchsvolle und tiefgründige Zeitschrift wie evolve und wünsche viel Erfolg.

Michaela Doepke,
Journalistin und Redakteurin im Netzwerk Ethik heute


Liebes Redaktionsteam,

danke für die gelungene Ausgabe mit den sehr vielen neuen Ansätzen, Perspektiven und Intentionen! Auch das sehr auffällig andere künstlerische Layout ist sehr überzeugend! „Minimalistischen Essenz der Fülle“ auf dem „leeren (weißen) Urgrund des Seins“! Eine wunderbare andere Ästhetik (=Empfindsamkeit) im Unterschied zur häufigen, durch mediale, optische Reizüberflutung verbreiteten Betäubung (=Anästhesie)!
Dass bei nötigen Operationen am Körper durch ein Operationsteam (von außen durch Andere) ein Anästhesist für die Ausschaltung unnötiger oder hinderlicher Schmerzen zuständig ist, macht da Sinn. Wenn es aber um SELBST-verantwortliche SELBST-gestaltung (Auto-poesis) und heilsame „SELBST-OPERATION“ des ganzheitlichen LEIBES geht, ist die eigene, intensive Sinneswahrnehmung (Ästhetik), die gerade auch SCHMERZsensibel wahrnimmt, gerade essenziell entscheidend!!

In allen Regulations- und Selbst-Regulationssystemen geht es nicht ohne die wahrnehmenden, sensitiven Meßglieder! Und jeder Schmerz ist ja ein Signal zur Veränderung, nicht ein Symptom, das „wegzumachen“ ist. „Ästhetik“, „Das Schöne“ nach Plato, der „oben-links-Quadrant“ nach Wilber … entspricht ja dem „Allerhöchst-subjektivsten“, also dem göttlichen ICH BIN, das durch „Selbsterkenntnis“ und „Selbstgestaltung“ die unmittelbarste Triebkraft der Evolution repräsentiert, allerdings sich selbst „wieder/erkennend“ in allen anderen „DUs“ und im „ES“ und dann im kollektiven ICH – also WIR!

Deshalb geht alle Bildung und gesellschaftliche proaktive Evolution und politische Entwicklungsarbeit nur durch das Nadelöhr der Entfaltung und Beförderung höchst-sensitiver und höchst-subjektiver-intersubjektiver ÄSTHETIK!! (Und da der moderne Kunstbegriff so sehr mit „Kunst-produktion“ und Vermarktung nach außen pervertiert ist, ist es gut, zu betonen, dass Ästhetik so viel umfassender ist als Kunst-produktion, sondern eben die gesamte ARS VIVENDI der “innerlichen Sensitivität, feinen subtilen Wahrnehmung, das Spürbewusstsein des ganzen Leibes umfasst!!)

Elisabeth Wandt


Zum Artikel „Mein Weg durch den Schmerz“ von Katrin Karneth, in der sie über ihr Leben mit der Trigeminusneuralgie schreibt.

Angefangen habe ich mit dem Beitrag „Heilung aus Verbundenheit“, da im Jahre 2007 die Trigeminusneuralgie in mein Leben trat. Die ersten Male war ich erstarrt zu Eis durch diesen wahnsinnigen Schmerz und hörte einfach auf zu atmen. Nix ging mehr und wie Ihre Autorin schreibt schwächen die Anfälle extrem und rauben – je nach Länge und Dauer – alle Freude am Leben, schon ein einzelnes Haar oder der Hauch einer Berührung kann den nächsten Anfall auslösen. Zähneputzen, Essen, Nase putzen, Lesen, Waschen … sind dann tagelang unmöglich. Die ärztlichen Angebote mit massivsten Medikamentendrogen sind/waren für mich keine Alternative, eine OP auch nicht, da es keine Garantie für Besserung gibt. 


Ich begann mich mental auf die Anfälle (die ja immer aus dem Nichts kommen und unvorhersehbar sind) vorzubereiten und sie als Teil meines Lebens zu betrachten. Ich nahm mir vor, im ersten Schritt bewusst weiter zu atmen, was nach einigen Malen gelang. Der Schmerz blieb genau so unerträglich, doch ich re-agierte anders. Im zweiten Schritt probierte ich meine Bewegungen nicht mehr zu stoppen, sondern zu atmen und mich weiter zu bewegen, auch das gelang nach einiger Zeit, wenn auch nicht immer, da sehr viel Konzentration gebraucht wird ruhig weiter zu atmen.


So lebe ich jetzt MIT der Trigeminusneuralgie, die mal für ein paar Monate verschwindet, dann wieder da ist, mal nur ein paar Tage, dann wieder länger für Monate und die unterschiedliche Schmerzqualitäten hat. … Manchmal bemerke ich heute einen Anfall, eine Millionstel Sekunde 😉 bevor er auftritt bzw. in dem Moment, wo er beginnt. Dann beginne ich zu atmen und meine Aufmerksamkeit zu bündeln auf den Schmerz. Je nachdem, wie ich z. B. mal meinen Kopf lagere, lässt sich manchmal ein Anfall etwas verhindern/abschwächen – manchmal aber auch nicht.

Ich habe schon mental meinen Schädel vergrößert, um dem Nerv/Gefäßkonflikt Raum zu geben, alles in Licht verwandelt und aus meinem Kopf gebeamt, … meine Kreativität erfindet wieder und wieder mögliche Heilmöglichkeiten :). Ich kenne jeden feinsten Ast des Nervenverlaufs aus eigener Erfahrung und bin mehrmals gedanklich bis zu meinem Tod und hindurchgegangen. Dass sich Menschen aus diesem Leben verabschieden, die diese Schmerzen haben ist vollkommen normal und sie haben mein tiefes Mitgefühl und zeigen auch eine Option auf.


Im Hier & Jetzt IST der Schmerz genau so stark und kaum erträglich – so wie vorher (also von wegen im Hier & Jetzt IST alles in Ordnung – das ist es definitiv bei mir nicht) – DOCH ich gehe anders damit um.

So bleibt diese Hoffnung, dass irgendwann der Punkt der Heilung kommt aus den Tiefen der QUELLE, und vorher muss mein Körper auch reiner werden, denn ich tröste mich oft mit Schokolade, die mir gefühlt „Energie gibt“, ich werde also versuchen meine Ernährung wieder mal zu verbessern.

Lieben Dank an Ihre Autorin Katrin Karneth, ich hoffe, dass sie immer weniger Anfälle hat 
und ihr volles WohlSein auch auf körperlicher Ebene wieder finden darf, so wie alle Menschen auf diesem schönen Planeten Erde.
Herzliche Grüße und danke für das Heft :)



Maria, 53, Name der Redaktion bekannt



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