Leserstimmen evolve 07

Ich habe von der ersten Ausgabe an das Magazin evolve bekommen und bin Abonnent.
Schon die erste Ausgabe war hervorragend und auch die weiteren finde ich prima. evolve ist sehr kompetent und aktuell und greift zentrale Themen auf.
Mein Anliegen ist nun, auf etwas hinzuweisen, das ich als eine leere Stelle oder einen „blinden Fleck“ bezeichnen würde. Dabei geht es um eine gelebte Spiritualität auch im Alltag oder, anders ausgedrückt, um die „Spiritualität auf dem Marktplatz“.

Es gab zum Beispiel die Ausgabe über den Körper (Nr. 5) und darin war kein Beitrag, der einen Bezug zur Ernährung hergestellt hätte. Dabei sind Körperbewusstsein und der Umgang mit unserem Körper direkt davon betroffen. Damit wären wir dann auch bei der Frage: Ändern sich die Ernährung und der Konsum von Nahrungsmitteln, wenn man Spiritualität wirklich lebt? Und dazu kommt dann auch die Thematik, wie ein Mensch, der den inneren Weg geht, mit dem Leid der Tiere umgeht. Es macht ja wenig Sinn, einerseits sein Bewusstsein zu vertiefen und Mitgefühl zu kultivieren und andererseits Fleisch aus der Massentierhaltung zu essen und damit zum unglaublichen Leiden der Tiere beizutragen, zumal der Fleischkonsum auch der Umwelt schadet (siehe Geseko von Lüpke). Wie ich selbst weiß und von Freunden erfahren habe, gibt es auch in den Kantinen auf Konferenzen oder Zusammenkünften mit den Themen Ökologie oder Neues Bewusstsein oft eine Ernährung, die im gesagten Sinne kontraproduktiv ist. Hier fehlt ein Umdenken und auch Um-Empfinden.
In der Ausgabe 4 (Führung neu denken) habe ich vermisst, dass auch die Frage nach den Inhalten gestellt wird. Was nützen Führungsmethoden und eine „Führung aus dem Feld“, wenn etwas produziert oder vermarktet wird, das dem Planeten, anderen Menschen oder den Tieren schadet. Hier wäre eine Information zum Beispiel über SDi (Spiral Dynamics), über das Sie ja schon berichtet haben, wertvoll gewesen. Denn hier wird im „gelben Meme“ das neue Handlungsmodell eingeführt. Es geht heute um das Prinzip Win-Win-Win, das heißt, alle gewinnen: der Produzent, der Verbraucher und alle anderen Lebewesen, Menschen und Tiere und die Ökologie ebenso. Das stellt sicher, dass eine neu gedachte Führung auch hier achtsam ist.

Nun bin ich beim aktuellen Heft, das mich inspirierte, Ihnen diese Mail zu schreiben: „Wir-Räume“. Wieso bezieht sich der Wir-Raum in allen Beiträgen nur auf den Menschen? Natürlich ist es vorrangig, dass diese Wir-Räume unsere Aufmerksamkeit bekommen und dadurch eine andere Erfahrungsebene und ein anderer Umgang zwischen uns Menschen sich zu entfalten vermögen. Doch evolve ist ein Magazin für Bewusstsein: Ein neues Bewusstsein und ein Wir-Raum können auch zwischen Mensch und Tier oder zwischen Mensch und Baum entstehen, wenngleich dies anderer Natur ist. Herstellen können wir das ja ohnehin nicht, wir können uns nur durch Empfindsamkeit und Hingabe dafür öffnen, dass es geschieht. Letztendlich geht es ja um die Auflösung der Getrenntheit. Solche Erfahrungen sind bedeutsam und bringen es dann auch mit sich, dass der Umgang des Menschen mit der Natur und den Tieren eine ganz andere Qualität bekommt, die wir dringend benötigen.

Es scheint, dass die aktuelle Spiritualität teilweise eher anthropozentrisch ist, dort wo sie sich nämlich nur für das eigene Bewusstsein und das Wir-Bewusstsein in der Zwischenmenschlichkeit interessiert. Doch ist dies in der heutigen Situation, wenn wir an die Ökologie, den Konsum, die Ernährung, Mitmenschen und das unendliche Leid der Tiere denken, zu wenig!
In diesem Sinne könnte es hilfreich sein, ein Magazin mit obigen Themen zu kreieren und auch darüber hinaus, bei dem entsprechenden Thema diese wichtigen Fragen einzubeziehen.
Ihr ohnehin schon so kompetentes Magazin kann dadurch noch gewinnen. Ist es doch gerade auch eine neue, bewusstere Beziehung zur Erde, zur Natur und ihren Lebewesen, die von großer Bedeutung für uns alle ist und sich nicht von einer wirklich integralen Spiritualität trennen lässt, denn daraus kann ein mitfühlendes und achtsames Handeln in der Welt erwachsen.

Eckhart Wunderle, E-Mail


Zu Barbara von Meibom „Wo der Riss ist, ist die Heilung“

Das Beste, was ich jemals zum Thema „Pegida“ fand, las ich gestern in der evolve 06 auf S. 28/29. Ich wünsche mir, dass viele Politiker den Artikel zur Kenntnis nehmen.

Wolfgang-Andreas Schultz, E-Mail


Der tiefgründigen, kompetenten und praxisnahen Analyse von Frau v. Meibom kann ich als ehemaliger DDR-Bürger voll zustimmen. Darüber hinaus gefiel mir sehr, dass sie sich an ein aktuelles Thema herangewagt hat. Von evolve würde ich mir mehr solcher Beiträge zu aktuellen Themen wünschen, wobei das integrale Modell vorzugsweise Grundlage sein sollte.

Günter Dziomba, E-Mail


Zu Dustin Diperna: „Die Innenseite des Extremismus“

Innenansicht, Glaubensentwicklung usw. mögen sehr vernünftig und ein Teilaspekt sein, aber wesentlicher scheint mir allerdings der unverantwortliche Sachverhalt zu sein, dass es an unseren Schulen immer noch einen christlichen Religionsunterricht gibt. Hier fängt einseitiger religiöser Fanatismus an. Richtiger wäre ein allgemeiner Religionsunterricht, der über Religionen informiert und aufklärt. Meines Erachtens der einzige Weg, Religionsfanatismus langfristig zu vermeiden. Schulen haben neutrale Bildung zu vermitteln. Ich selbst war lange Jahre christlichen Vokabeln gegenüber überaus allergisch, bis ich dann irgendwann verstanden habe, dass alle Religionen im Grunde das gleiche Ziel anstreben. Sie erfüllen dem Menschen seinen Wunsch nach Mystischem und reden vom Seelenheil. Und mit so einer Erkenntnis im Bauch, brauche ich eben nicht mehr zu fanatisieren, jedenfalls nicht religiös. Eine ganz andere Frage wird mit dieser Aussage provoziert: Brauchen wir Religionen, und was wäre der sinnvolle Ersatz?

Bernd U. Derenbach, E-Mail


Ich habe die Ausgabe Nr. 7 geschenkt bekommen. Ganz selten habe ich eine Zeitschrift von Anfang bis Ende gelesen. Mit Ihrer Zeitschrift geschah es wie von selbst. Auch die künstlerische Gestaltung hat mir sehr gefallen. Glückwunsch. Text und Bild sind in einem wunderbaren Gespräch miteinander. Die Bilder ergänzen, machen deutlich, inspirieren und legen nicht fest – sie geben Raum für die eigenen Gedanken zum Text. Ich fühle mich sehr angesprochen von Ihren Texten. Danke.


Ursula Röber, E-Mail


Wir freuen uns auf Ihre Leserbriefe!
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